Gutes Systemdesign interaktiver Websites

Webanwendungen gehören zu einer speziellen Klasse von Anwendungsprogrammen, die über einen Webbrowser bedient und auf einem Webserver im Internet ausgeführt werden. Gutes Systemdesign bildet das Fundament der Software-Entwicklung einer Webanwendung und definiert die entscheidende Mensch-Maschine-Schnittstelle.

Ein Programm im Internet - z.B. Online-Shop - soll möglichst einfach zu bedienen sein. Die zugehörige Planung heißt Interaktionsdesign und beginnt bei den ersten Konzeptskizzen, geht über die Auswahl der benötigten Komponenten und endet bei der technischen Realisation und den Anwendertests.

7 Prinzipien

Als Chefdesigner der legendären Firma Braun hat Dieter Rams von 1961 bis 1995 bedeutende Produkte - besonders Hifi-Anlagen - entworfen. Das hat meine Arbeitsweise und ästhetische Vorlieben geprägt.

Dieter RamsProduktdesign von Dieter RamsVordenker des Apple-Designs Dieter Rams erhält KulturpreisBraun hat Apple angeregt

Ich habe diese Prinzipien auf Systemdesign und Programmierung angepaßt:

Gutes Systemdesign ist …

innovativ

Die technologische Entwicklung ist der Motor für innovative Konzepte, die den Nutz- und Gebrauchswert einer Webanwendung erhöhen. Technik ist niemals Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck.

funktional

Eine Internetpräsenz wird produziert, damit sie genutzt wird. Sie soll bestimmte Funktionen erfüllen - Primärfunktionen und ergänzende psychologische und ästhetische Funktionen. Gutes Systemdesign verbessert die Gebrauchstauglichkeit und lässt alles unberücksichtigt, was nicht diesem Ziel dient oder ihm sogar entgegenwirkt.

ästhetisch

Die ästhetische Qualität einer Website ist neben der technischen ein zentraler Aspekt ihrer Nutzbarkeit. Es verdeutlicht auf einleuchtende Weise die Struktur einer Internetpräsenz und erklärt sich im besten Fall von selbst.

ehrlich

Es lässt eine Webanwendung nicht innovativer oder leistungsfähiger erscheinen, als sie es in Wirklichkeit ist. Es versucht nicht, den Nutzer durch Versprechen in die Irre zu führen, die es dann nicht halten kann.

unaufdringlich

Webanwendungen haben Werkzeugcharakter und sind weder dekorative Objekte noch Kunstwerke. Ihr optisches Design sollte daher in den Hintergrund treten und dem Nutzer bei seinem Informationsbedürfnissen unterstützen.

konsequent

Nichts darf der Willkür oder dem Zufall überlassen werden. Gründlichkeit und Genauigkeit sind letztlich Ausdruck des Respekts dem Nutzer gegenüber.

sparsam

Weniger Design ist mehr, konzentriert es sich doch auf das Wesentliche, statt die Website mit Überflüssigem zu befrachten. Zurück zum Puren, zum Einfachen, zum Kern der Sache!